Die besten Headsets im Test | CHIP

2022-10-09 06:37:23 By : Mr. Darcy Liu

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Ein gutes Headset verhindert frustrierende Erfahrungen bei der Videotelefonie.

Bild: Getty Images / E+ / alvarez

Der erste Eindruck zählt. Vor allem, wenn dieser über das Telefon vermittelt werden soll. Aus diesem Grund ist es gerade in der heutigen Geschäftswelt umso wichtiger mit klarer, gut verständlicher Stimme zu kommunizieren. Damit dies gelingt, ist ein gutes Headset mit Mikrofon von großer Bedeutung. Wir von CHIP haben deswegen 20 verschiedene Headsets, sowohl wireless als auch kabelgebunden, eingehend getestet und unsere Empfehlungen für Sie detailliert zusammengefasst.

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Das lesen Sie in diesem Beitrag: Gleich zu Beginn präsentieren wir Ihnen vier Empfehlungen der Tester. Darunter finden Sie auch den Testsieger und Preistipp. Im Anschluss daran erfahren Sie, was ein gutes Headset kosten darf, wie die Testergebnisse entstanden sind, in welchen Situationen Headsets sinnvoll sind und was es für verschiedene Bauformen gibt. Diese umfangreiche Analyse soll Ihnen bei der Auswahl eines geeigneten Headsets behilflich sein.

Empfehlung für On-Ear

Drahtlos per USB-Adapter, Bluetooth, 3,5-mm-Audiokabel

Gesamtnote: 1,0 (Sehr gut); Etwas hochpreisiges, aber ein qualitativ hochwertiges Headset mit vielen Verbindungsmöglichkeiten. Mit eingeschalteter Beleuchtung ist die Akkulaufzeit aber sehr kurz.

Beim JBL Quantum 800 handelt es sich um ein kabelloses Gaming-Headset mit beleuchtetem Firmenlogo auf den Ohrmuscheln. Die Beleuchtung lässt sich vollständig abschalten. So kann die kurze Akkulaufzeit von rund 9 Stunden nahezu verdoppelt werden und das JBL Quantum 800 ist auch für den normalen Office-Alltag verwendbar.

Besonders der Sound überzeugt während des Tests, sowohl bei der Wiedergabe als auch bei der Aufnahme. Selbst leise Stimmen oder Flüstern sind deutlich über das hochklappbare (und dadurch stumm zu schaltende) Mikrofon und die drahtlose Verbindung zu verstehen. Störgeräusche von außen werden für Tragende durch eine aktive Geräuschunterdrückung der Kopfhörer, Active Noise Cancelling, sehr gut herausgefiltert. So stört auch der laute Verkehrslärm nicht mehr beim Test. Selbst der Gesprächspartner hört außer den leisen Tippgeräuschen der Tastatur kein störendes Hintergrundrauschen des Mikrofons. Lediglich im höheren Frequenzbereich hat es den Anschein als klingen Aufnahmen leicht abgehackt.

Das JBL Quantum 800 kann auch über ein 3 Meter langes Kabel, mit dem PC verbunden werden, was der Qualität der Sprachaufnahmen keinen Abbruch tut. Nur der Sound über das Mikrofon klingt etwas blechern. Die schlechtesten Ergebnisse liefert das Headset bei bestehender Bluetooth-Verbindung. Zwar ist der Gesprächspartner noch gut zu verstehen, jedoch treten hier unregelmäßige Knackgeräusche auf. Allgemein sind aber alle Gespräche im Test deutlich zu verstehen, die Basseinstellung ist ausgewogen und das JBL Quantum 800 verfügt über eine große Lautheitsreserve.

Das Gewicht des Headsets beträgt 405 Gramm. Dennoch liegen die Over-Ear-Kopfhörer angenehm und fest an. Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Leider lässt die Dongle-Verbindung deutlich nach, sobald der Blickkontakt zu diesem abreißt. Um dies zu verhindern, kann das Gerät zeitgleich via Bluetooth mit dem PC oder Smartphone verbunden werden. So kann Ihnen auch kein Anruf mehr entgehen. Leider sind der Mobilität des Headsets durch die geringen Möglichkeiten, es zusammenzufalten, leichte Grenzen gesetzt.

Mit etwa 180 Euro zählt das JBL Quantum 800 nicht zu den günstigsten Headsets. Es ist aber auch nicht das teuerste der hier getesteten Geräte. Kabellos kann es zusammen mit PS5 und PS4 genutzt werden, in Verbindung mit dem Kabel mit der Xbox Series X.

Gesamtnote: 1,5 (Sehr gut); Kabelgebundenes Headset mit gutem Mikro und sehr guten Kopfhörern. Günstig, aber das Kabel fällt sehr kurz aus.

Das SteelSeries Arctis 1 ist ein weiteres Gaming-Headset in dieser Liste. Das unaufgeregte Design des 50 Euro teuren, kabelgebundenen Headsets eignet sich auch gut für den Einsatz im Arbeitsalltag.

Die Signalübertragung der Over-Ear-Kopfhörer erfolgt über eine kombinierte 3,5-mm-Klinke. Das glatte Kabel erzeugt weder beim Hören noch Sprechen Störgeräusche. Lediglich die nur 1,2 Meter sind etwas kurz geraten, und am PC müssen Sie eventuell einen Signalsplitter für eine getrennte Ein- und Ausgabe organisieren. Die Qualität der Sprachaufzeichnungen ist in leiser Umgebung sehr gut, lediglich leichte Stimmverzerrungen sind erkennbar. Laute Umgebung geht zulasten der Qualität. Aber auch in diesen Situationen ist sie immer noch gut.

Der Tragekomfort des SteelSeries Arctis 1 ist dank der festanliegenden Kopfhörer mit Stoffbezügen angenehm. Dadurch werden auch Umgebungsgeräusche leicht reduziert. Im Laufe des Tests wurden Headsets mit einer schlechteren, aber auch besseren Dämmeigenschaft getestet. Bei der Wiedergabe versteht man Stimmen sehr gut und verständlich. Die Lautstärke kann sehr weit aufgedreht werden, ohne dass dabei die Bässe stören. Lediglich eine deutliche Anzeige für ein stummgeschaltetes Mikrofon, sei es durch eine LED-Anzeige oder durch das Hochklappen des Mikrofonarmes, suchen wir während des Tests vergeblich. Doch angesichts des günstigen Preises ist das Meckern auf hohem Niveau.

Gesamtnote: 1,1 (Sehr gut); Lange Akkulaufzeit, hohe Reichweite und gute Wiedergabe – und dafür relativ günstig. Das Mikrofon ist aber etwas empfindlich und die Verbindung geht ausschließlich über den USB-Dongle.

Das Logitech G Pro X rangiert knapp hinter dem JBL Quantum 800, obwohl es hinsichtlich Sprachqualität, Komfort und Ausstattung etwas schlechter ist als der Testsieger. Dafür überzeugt hier der günstigere Kaufpreis.

Das Logitech G Pro X kann nur über den mitgelieferten Wireless-Adapter betrieben werden. Punkto Aufnahme gefällt uns das Mikrofon gut und es ist in der Lage, selbst flüsternde Gespräche deutlich wiederzugeben.

Bezüglich der Kopfhörer überzeugt das Headset sowohl hinsichtlich Sprache, Bass und Klarheit und erhält somit im Test die volle Punktzahl. Auch die passive Dämmung der Ohrschalen ist sehr gut. Das einzige Manko des stabil verarbeiteten Gehäuses ist die starre Ausführung und damit eingeschränkte Mobilität. Doch abgesehen davon ist es wertig verarbeitet und macht auch bei der Verwendung keine störenden Knarzgeräusche. Der Mikrofonarm kann gut an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden und lässt sich in die unterschiedlichen Stellungen biegen. Die Drahtlosverbindung ist sehr stabil. Sie sollten lediglich im gleichen Stockwerk sein wie der PC und nicht mehrere verschlossene Türen zwischen sich und dem Computer haben.

Die Akkulaufzeit beträgt ganze 20 Stunden. Bezüglich der Verwendbarkeit auf Spielekonsolen des Logitech G Pro X gibt der Hersteller keine näheren Informationen. Laut einiger Nutzenden kann das Headset aber in Verbindung mit allen gängigen Konsolen genutzt werden.

Gesamtnote: 1,4 (Sehr gut); Sehr leichtes und bequemes On-Ear-Headset mit super Reichweite. Allerdings ist das Mikrofon wackelig verbaut, der Akku hält nicht sonderlich lange und die Software deaktiviert die Bluetooth-Funktion.

Nicht jeder hat bei einem Headset gerne Over-Ear-Kopfhörer. Für all diejenigen eignet sich das Plantronics Voyager 4220 UC, ein gutes On-Ear-Headset mit gutem Sitz. Das schnurlose, 168 Gramm schwere Headset ist insgesamt wertig verarbeitet.

Zum Aufbau der Drahtlosverbindung stehen entweder ein USB-Dongle oder Bluetooth zur Verfügung. Mit einer Dongleverbindung wird aber eine bessere Aufnahmequalität erzielt. Man ist deutlich zu verstehen, der Klang ist nicht zu leise und externe Störgeräusche werden durch das Mikrofon sehr gut herausgefiltert. Da der Mikrofonarm aber selbst leicht wackelt, erzeugt er Eigengeräusche.

Etwas verwirrend ist das Verhalten bei Software-Updates. Sobald Sie die Plantronics-Software installieren, erhalten Sie über Ihren PC alle wesentlichen Updates auf das Headset gespielt. Dabei geht aber die Bluetooth-Funktion verloren. Erst nach der Deinstallation der Software steht diese wieder zur Verfügung.

Die Klangqualität der On-Ear-Kopfhörer ist gut. Im Test sind alle Frequenzbereiche klar und deutlich zu verstehen. Der Bass ist ausgewogen, jedoch nicht für die Verwendung zum reinen Musikhören gedacht. Zudem ist die Dämmung von Umgebungsgeräuschen eher dürftig. Dafür überzeugt der Plantronics Voyager 4220 UC mit einer stabilen Verbindung zum USB-Dongle, bei der erst bei großen Entfernungen Störungen auftreten.

Hinsichtlich der Akkulaufzeit kommt das Headset über die Dongle-Verbindung gerade einmal auf 12 Stunden. Mit Bluetooth kann sich die Zeit wenigstens auf 16 Stunden verlängern lassen.

Das Plantronics Voyager 4220 UC ist für ca. 100 Euro erhältlich. Leider gibt es keine Informationen des Herstellers über die Kompatibilität des Headsets mit Spielekonsolen.

Wenn es kein kabelloses Headset sein muss und es lediglich für Anrufe, Voicechats und Videotelefonate verwendet wird, reicht bereits eines der zahlreichen Modelle ab 30 Euro. Bereits diese Modelle überzeugen mit einer guten und verständlichen Sprachqualität. Möchten Sie jedoch ein schnurloses Headset, sollten Sie bereit sein, mindestens 100 Euro dafür auszugeben. Damit erhalten Sie gute Geräte mit einer gewissen Basisfunktionalität. Auch gute Gaming-Headsets sind bereits ab dieser Preisklasse erhältlich. Jedoch kann man diese auch im Preissegment zwischen 100 bis 200 Euro finden. Dies ist immer von der jeweiligen Ausstattung abhängig. Ein richtiges Studio-Headset mit Profimikrofon hingegen ist erst über 300 Euro erhältlich.

In unserem Testcenter überprüfen wir sowohl kabelgebundene als auch kabellose On-Ear- und Over-Ear-Headsets mit Mikrofonarm. Die Gesamtnote setzt sich aus folgenden Einzeldisziplinen zusammen:

Aufnahme Das wichtigste Kriterium ist die Aufnahmequalität von Sprache. Dafür sprechen und flüstern wir unterschiedliche Texte ins Mikrofon, und zwar in leiser und in lauter Umgebung. Die unkomprimierten Sounddateien bewerten wir anschließend mit einem Referenzkopfhörer. Wir kontrollieren auch, wie gut die Stummschaltung (Mute) funktioniert. Punktabzug gibt es für Störgeräusche sowie ungenügend gefilterte Umgebungsgeräusche.

Wiedergabe Die Qualität der Sprachwiedergabe unterliegt ebenfalls einer subjektiven Bewertung. Hierzu werden die immer gleichen Quelldateien abgespielt und der Sound in Hinblick auf „Sprache“, „Bass“ und „Klarheit“ beurteilt. Vor allem die beiden letzten Punkte sind für Musik und Videospiele von Bedeutung. In diese Note fließt ebenfalls  das Auftreten von Störgeräuschen ein, etwa der sogenannte Crosstalk zwischen Kopfhörer und Mikrofon.

Komfort & Features Diese Note setzt sich aus der Bewertung der Ausstattungsmerkmale, des Tragekomfort und der Akkukapazität zusammen. Um letztere praxisgerecht beurteilen zu können, nehmen wir mehrere Langzeit-Messungen vor: Musik (Bluetooth ohne Active Noise Cancelling), Musik (Bluetooth ohne ANC nach 15 Minuten Ladezeit), Voicechat (per USB-Dongle ohne ANC), Voicechat (per USB-Dongle mit ANC) und Voicechat (Bluetooth ohne ANC). Pluspunkte gibt es für schnelles Laden des leeren Headset-Akkus, Standards und Anschlüsse für drahtlose und kabelgebundene Kommunikation, Lautstärkeregler sowie Windschutz fürs Mikrofon. Wir ermitteln auch, wie stabil das Headset auf dem Kopf sitzt und ob bei längerer Nutzung ein unangenehmes Gefühl durch zu festen Druck oder Wärme entsteht.

Bei der Wahl eines Headsets sind das Einsatzgebiet und der Verwendungszweck zu berücksichtigen. Nicht immer sind die Geräte für alle Plattformen gleichermaßen nutzbar. Im Normalfall geben aber die Hersteller an, ob das Modell für PC, Smartphone oder Spielkonsole verwendet werden kann. Es gilt aber allgemein, dass Geräte mit USB-Anschluss immer für Computer und meistens auch für Konsolen geeignet sind. Modelle mit Bluetooth laufen an allen Geräten, die ebenfalls über Bluetooth verfügen, außer Spielekonsolen. Analoge Headsets benötigen grundsätzlich einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, und Geräte mit USB-Dongle sind sowohl am Computer als auch an Konsolen verwendbar. Nur in Ausnahmefällen trifft Letzteres nicht zu.

Die gängigen Modelle mit Bluetooth 5 oder darunter senden und empfangen ihre Signale leicht verzögert. Dabei ist die Verzögerung aber so minimal, dass dies bei Videotelefonaten oder beim Abspielen von Musik nicht ins Gewicht fällt. Erst bei Videospielen oder beim Ansehen eines Films ist dies störend. Wollen Sie aber das Headset auch für solche Dinge nutzen, sollten Sie eine andere Verbindungsmöglichkeit auswählen. Mehr Informationen bezüglich der Bluetooth-Standards erfahren Sie im weiteren Verlauf des Artikels.

So wie es auch unzählige unterschiedliche Kopfhörervarianten gibt, gibt es auch verschiedene Headsets. Die dezenteste Variante ist der In-Ear. Einige In-Ear-Headsets werden mit einem speziellen Bügel hinter der Ohrmuschel befestigt. Dadurch sind sie etwas größer als normale In-Ear-Kopfhörer. Besonders Leute, die sich während eines Telefon-Meetings frei bewegen wollen, bevorzugen diese Bauform. Der Nachteil der In-Ear-Headsets ist deren hohe Geräuschempfindlichkeit und die Übertragung störender Umgebungsgeräusche.

Die nächstgrößere Bauform ist das On-Ear-Headset. Diese leichten Geräte verfügen über einen Mikrofonarm, der vor den Mund reicht. Sie sind mit einer (monaural) oder mit zwei (binaural) Ohrmuscheln erhältlich. Dabei liegt der Unterschied vor allem im Gewicht und Tragekomfort. Monaurale Geräte sind sehr leicht und liegen sanft am Ohr. Aus diesem Grund können sie den ganzen Tag über getragen werden. Zudem hat man das andere Ohr für die Umgebung frei. Einzig der Sound in Mono-Qualität ist hinzunehmen. Diese Headsets sind rein für die Sprachwiedergabe konzipiert. Die Wiedergabe von Musik und Medien spielen eine untergeordnete Rolle. Binaurale Headsets sind hingegen nicht nur für die Telefonie, sondern auch zur Musik- und Medienwiedergabe geeignet. Lediglich der Tragekomfort für einen ganzen Arbeitstag lässt oft zu wünschen übrig.

Die beste Klangqualität und das größte Einsatzspektrum haben Over-Ear-Headsets. Die meisten Gaming-Headsets sind daher Over-Ears, da damit am besten ein dreidimensionales Soundempfinden möglich ist. Kein Gegner kann sich damit noch unbemerkt an den eigenen Avatar in einem Videospiel heranpirschen. Die Qualität hat natürlich ihren Preis. Daher sind Over-Ear-Headsets auch die teuersten Geräte. Durch das große Eigengewicht ist es zudem nötig, das Modell nach einigen Stunden abzusetzen und den Ohren etwas Ruhe zu gönnen. Sie sind außerdem die auffälligsten Kopfhörer und daher nicht für alle Arten von Meetings geeignet.

Die Akkulaufzeit schwankt von Modell zu Modell. Während eines der getesteten Geräte bereits nach nicht einmal zehn Stunden wieder geladen werden muss, hält ein anderes Modell drei ganze Tage durch. Dabei wird die Akkukapazität nicht nur durch die Qualität der verbauten Akkus beeinflusst. Auch die jeweilige Art der Drahtlos-Verbindung und die Qualität des Sounds spielen eine Rolle. Ebenfalls beeinflusst die jeweilige Nutzung die Laufzeit. Geräte, mit denen ausschließlich Musik gehört wird, halten am längsten. Bei Telefonaten und Video-Chats, die ein zeitgleiches Verwenden von Mikrofon und Kopfhörer erfordern, reduziert sich die Akkulaufzeit erheblich. Daneben ist die Verwendung von Bluetooth, im Gegensatz zum USB-Dongle, akkufreundlicher. Darüber hinaus sorgt die Nutzung von geräuschunterdrückenden Einstellungen, beispielsweise Noise Cancelling, für eine weitere Verringerung der Akkukapazität.

Besitzen Sie hingegen ein Gaming-Headset mit RGB-Beleuchtung an den Kopfhörern und verzweifeln wegen der kurzen Akkulaufzeit? Dann sollten Sie einfach einmal die Beleuchtung abschalten, entweder direkt am Gerät oder in den Geräteeinstellungen der jeweiligen Geräte-Software. Oftmals bewirkt allein dies schon Wunder.

Profi-Headsets wie das Beyerdynamic DT-797 PV bieten ein gerichtetes Kondensatormikrofon für Stimmaufnahmen in Studioqualität, kosten aber auch um die 300 Euro.

Jeder Mensch empfindet ein Headset und dessen Gefühl am Kopf anders. Aus diesem Grund kann keine einheitliche Empfehlung hinsichtlich des Tragekomforts ausgesprochen werden.

Der Tragekomfort wird vom Anpressdruck des Headsets beeinflusst. Gerade Brillenträger reagieren hier zuweilen empfindlicher, da besonders On-Ear-Modelle immer gegen die Brillenbügel drücken. Zu kleine Haltebügel oder mangelnde Bügelpolster sorgen über kurz oder lang ebenfalls für ein schmerzhaftes Druckgefühl. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Eigengewicht des Headsets. Die getesteten Modelle sind zwar alle nicht schwerer als 152 bis 405 Gramm, aber selbst 405 Gramm möchte niemand von Ihnen dauerhaft tragen müssen. Das durchschnittliche Gewicht der getesteten Geräte liegt bei rund 270 Gramm.

Leider besteht kaum die Möglichkeit, ein Headset für einige Zeit Probe zu tragen und dann erst eine Kaufentscheidung zu treffen. Aus diesem Grund sollten Sie innerhalb kürzester Zeit nach dem Kauf den Tragekomfort zu Hause austesten. Drückt das Headset unangenehm oder stört Sie irgendetwas anderes daran, können Sie immer noch von Ihrem Rückgaberecht Gebrauch machen.

Zum Zeitpunkt der Tests ist Bluetooth 5 die gängige Version. Grundsätzlich bietet Bluetooth 5 im Vergleich zu Bluetooth 4.2 einige Vorteile. Dazu gehören eine höhere Reichweite, geringere Latenz, ein geringerer Energieverbrauch und eine bessere Bandbreite. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn sie das Headset via Bluetooth mit einem Tablet, Smartphone, PC oder Spielekonsole verbinden möchten. In Wahrheit ist ein wirklicher Nutzen von Bluetooth 5 nicht vorhanden, da alle Audiogeräte immer noch "Audio Classic" als Standard verwenden. Die erwähnten Features und der datensparsame LC3-Codec sind erst mit der Einführung von Bluetooth 5.2 und dem "LE Audio"-Modus verfügbar. Daher gilt bis dahin für alle Headsets: Bluetooth bleibt Bluetooth.

Wie gut oder schlecht ein Headset ist, hängt an der Kopfhörerqualität und der Wertigkeit des Mikrofons und am Tragekomfort. Doch diese Eigenschaften lassen sich im vor dem Kauf schlecht überprüfen. Es gibt jedoch einige Punkte, die für oder gegen manche Modelle sprechen.

Klinken Die analoge Audioklinke in ihrem 3,5-mm-Format hat auch im digitalen Zeitalter noch nicht ausgedient. Doch selbst bei diesen Steckertypen gibt es wesentliche Unterschiede. Mobilgeräte benötigen einen vierpoligen Anschluss. Dieser ist gut an den drei farbigen, meist schwarzen, Ringen erkennbar, die das Metall der Klinke umschließen. Die vier Pole stehen für die zwei Audiokanäle, das Mikrofon und die Erdung. Einige Headsets besitzen gleich zwei Klinken: einmal für das Mikrofon, die zweite für die Kopfhörer. Diese Klinken passen grundsätzlich an kein mobiles Endgerät. Über einen zusammenführenden Adapter lassen sie sich aber problemlos an einen kombinierten Sound-/Mikrofon-Port anschließen.

Stumm per Mikrofonarm oder Taste? Die Stummschaltung des Headsets kann auf zwei Arten erfolgen: via Tastendruck oder durch das Hochklappen des Mikrofonarms. Der Vorteil eines hochgeklappten Mikrofonarms: Sie erkennen sofort, ob Ihr Headset stumm geschaltet ist oder nicht. Zudem stört Sie Mikrofon während der Arbeit so nicht. Headsets mit dieser Funktion unterliegen aber einem höheren Verschleiß. Die materiellen Ermüdungserscheinungen einer Taste sind deutlich geringer. Jedoch kann es während eines Chats passieren, dass Sie erst verspätet bemerken, dass Ihr Headset stumm geschaltet ist. Aus diesem Grund bieten mittlerweile einige Hersteller farbige LED-Leuchten, um dies anzuzeigen.

Kabellänge Das Kabel eines Headsets muss zur jeweiligen Vorortsituation passen. Aus diesem Grund sollten Sie die benötigte Kabellänge genau ausmessen und immer noch einen kleinen Spielraum dazu addieren. Kommt es gelegentlich vor, dass Sie während eines Telefonats aus einem Regal neben dem Schreibtisch Akten holen müssen? Dann sollten Sie dieses erreichen können, ohne das Gerät ablegen zu müssen. Sowohl für USB-Kabel als auch analoge Kabel sind Verlängerungen im Handel erhältlich.

Impedanz Die Impedanz ist ein elektrischer Widerstand in der Wechselstromtechnik. Damit wird der elektrische Widerstand der Kopfhörer angegeben. Je höher die Impedanz, desto höher ist die benötigte Spannung der Kopfhörer, um deren ganzes Potenzial auszunutzen. Ist die Impedanz zu gering, kann es passieren, dass Sie überhaupt keinen Ton hören oder der Klang sehr leise ist. Besonders bei kabelgebundenen Geräten müssen Sie diesen Wert beachten. Da Mobilgeräte weniger Spannung liefern als beispielsweise ein Computer, sollte die Impedanz des Headsets nicht höher als 80 Ohm sein.

Nach unseren Tests empfehlen wir das SteelSeries Arctis 1, ein recht günstiges Headset mit Kabel, das insgesamt gute Eigenschaften aufweist. Für eine drahtlose Variante raten wir dagegen zum JBL Quantum 800, alternativ zum Logitech G Pro X. Für ein leichtes On-Ear-Headset empfehlen wir das Plantronics Voyager 4220 UC.

Mit sowohl sehr guten Aufnahme- und auch Wiedergabe-Messungen schließt das JBL Quantum 800 den Test als bestes Headset ab. Es hat außerdem viele Anschlussmöglichkeiten und ist bequem.

Ein Headset bekommen Sie schon ab 10 Euro, aber hier ist die Qualität meist sehr bescheiden. Empfehlenswerte Alltags-Headsets gibt es ab circa 30 Euro. Ab 100 Euro bekommen Sie insgesamt gute bis sehr gute Headsets.

Ein Gaming-Headset muss nicht teuer sein, hier gibt es schon welche ab 30 bis 40 Euro. Gaming-Headsets unterscheiden sich von normalen Headsets meist in der Ästhetik und einigen Software-Eigenschaften.